Januar 2019: Durch die Anden - Chile, Argentinien

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Ah Nei Gahr oder E Gesunds Neies

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Es handelt sich hierbei um eine erzgebirgische Grussformel, welche den hochdeutschen Satz -Ich wünsche Dir ein Gesundes und Erfolgreiches Neues Jahr entspricht- Der Erzgebirger kommt im Allgemeinen mit weniger Worten aus, da er lange Sätze als Zeitverschwendung empfindet.
Damit wir die Heimat nicht vergessen hat uns dieses unser Leser und Kletterfreund Mario zugesendet - Danke.


Paso Christo Redentor - Aconcagua - Mendoza

nach einer kopfschmerzträchtigen Silvesternacht (es war kein Alkohol im Spiel, aber von 300 auf 3000 Höhenmeter ohne Zwischenstopp, 35 Grad und UV-Index 11, was extrem bedeutet) geht es wieder mal Richtung Grenze +++ in 3185 Metern Höhe passieren wir den Tunnel Christo Redentor, bekommen kurz hinter dem Tunnel unseren Laufzettel für die Grenze, die noch 18 Kilometer entfernt ist (Laufzettel ist hier üblich, damit wird beim Verlassen der Grenze kontrolliert, ob alle Stationen gestempelt sind - wenn nicht, zurück und alles von vorn - das ist aufwendig, weil manchmal bis zu 50 Kilometer zwischen den Grenzen liegen) +++ wir stoppen am Besucherzentrum Horcones des Parques Aconcagua und nehmen den Rundwanderweg zum südlichen Massiv des Aconcagua, höchster Berg Südamerikas mit 6962 Metern +++ die Erstbesteigung war am 18.01.1897 durch den Schweizer Matthias Zurbriggen +++ drei Kilometer weiter erreichen wir das kleine Dorf Puente des Inca, das auf 2700 Metern liegt und eine Brücke hat, die kein Bauwerk ist, sondern ein 47m hoher und 28m breiter natürlicher Bogen, der durch Erosion gebildet wurde - eine stark schwefelhaltige Quelle hat den Stein rötlich-gelb gefärbt +++ Mendoza, eine Millionenstadt passieren wir nur und fahren weiter Richtung Norden +++

Richtung Nationalpark Valle de la Luna

von Mendoza über San Juan bis zum Valle de la Luna sind reine Fahretappen und für uns Gelegenheit einzukaufen, Wasser zu tanken und auch mal ein unspektakuläres Foto von Argentinien zu machen +++ an einem Straßenstand kaufen wir frisch geerntete Weintrauben, das Kilo für 0,75 EURO und auch mal wieder einen trockenen argentinischen Rotwein +++ wollten auch mal wieder einen Campingplatz ansteuern - wir lassen es sein, weil auf jedem Platz das argentinische Rasselmus bis in die Morgenstunden Party feiert (ihr müsst euch das folgendermaßen vorstellen - zehn Autos, davon will keiner zelten oder campen, jeder hat irgendeine Box im Auto oder bringt sie per Hand und jeder dreht bis zum Anschlag auf, und weil das noch nicht reicht spielt auch jeder was anderes ab, das einzige was alle gemeinsam haben ist Fernet Branca - das brauchst du, wenn du den ganzen Tag gefahren bist und am nächsten Morgen weiter willst) +++ der Begriff Camping ist hier anders besetzt, wenn ich mal Zeit habe, schreibe ich im nächsten Zwischenruf darüber +++

Valle de la Luna - Parque Ischiugalasto

das Tal des Mondes ist eine bizarre Erosionslandschaft in der Provinz San Juan +++ der Name Ischiugalasto ist eine alte Indianerkultur und der Park seit 2000 auf der UNESCO-Worl-Heritage-Liste +++ der Besuch führt in die Urgeschichte zurück, hier wurde nachgewiesen, das vor 200-250 Millionen Jahren ein See existierte in dem es tierisches und pflanzliches Leben gab +++ hier wurden auch die ältesten Saurierskelette der Welt gefunden +++ im Park findet man ungewöhnliche Sandsteinformationen und Erosion hat in Jahrhundertmillionen fantastische Steinskulpturen geschaffen +++ hier kann man nicht einfach drauflosfahren, es geht nur geführt im Konvoi durch den Nationalpark +++ ein besonderes Erlebnis ist der Park bei Vollmond, den haben wir aber erst in zwei Wochen wieder, solange wollten wir nicht warten und wählen die 9 Uhr Variante +++

Parque Nacional Talampaya - wir sind fasziniert

nur fünfzig Kilometer nördlich liegt der Parque Nacional Talampaya +++ Talampaya ist ein Quetschuawort und bedeutet trockenes Tal - das Gebiet ist eine Wüste +++ Wind und Wetter haben ihre Spuren im Sandstein hinterlassen +++ Canyons sind bis 170 Meter tief und es gibt bizarr geformte Felsen mit Namen wie Kamel oder Mönch +++ mitten im Park liegt ein Tal mit einem Irrgarten unterschiedlichster Sandsteinfiguren +++ Generationen von Eingeborenen haben ihre Spuren hinterlassen, was anhand von Felszeichnungen nachgewiesen wurde, allerdings sind noch nicht alle entschlüsselt +++ Rundfahrten im eigenen Fahrzeug sind hier nicht erlaubt, wir also rein in den Bus von Rolling Travel +++

Auf dem Weg zum Paso Agua Negra

wir müssen den wunderschönen Parque Nacional Talmpaya verlassen und starten am morgen bei bestem Wetter +++ wir haben seit Wochen keinen Regen gehabt und auch die Temperaturen sind mehr als hochsommerlich, das ist im Norden Argentiniens aber normal +++ schon in der letzten Nacht sahen wir in der Ferne das Unheil aufziehen, es blitzte und donnerte was das Zeug hielt +++ auf dem Weg Richtung Westen zieht gegen mittag dann Sturm auf, die Wolken verdunkeln sich und es kommt Regen auf, die Temperaturen stürzen binnen weniger Minuten um fast 18 Grad - was für eine Erholung +++ der Regen ist kurz und heftig, der Sturm bleibt bis zum Abend +++ da die argentinische Grenze am Paso Agua Negra schon um 17 Uhr schließt, nehmen wir heute unseren Schlafplatz kurz vor der Grenze ein und werden morgen früh den höchsten befahrbaren Pass zwischen Argentinien und Chile in Angriff nehmen +++ heute ist also nicht allzuviel passiert, deshalb mal ein Bericht übers Wetter +++

Paso Agua Negra bis ins Valle del Elqui

morgens Grenzübertritt - ein junger, vielleicht zwanzigjähriger agentinischer Grenzer nervt rum und will die Autoversicherung für Argentinien sehen - wir holen das Teil und er dreht und dreht die Versicherungspolice bestimmt zehnmal um (die Rückseite des Dokuments ist leer) und gibt uns dann schulterzuckend unseren Laufzettel für die Grenze - alles andere ist in dreißig Minuten erledigt, an der Grenze ist gut Betrieb +++ nun kann das Abenteuer Paso Agua Negra, der in 4775 Metern Höhe liegt beginnen +++ von der argentinischen Grenzstation bis zum Pass, wo die eigentliche Grenze liegt sind es 89 Kilometer, wovon die ersten 60 vom feinsten asphaltiert sind und der Rest ist Piste, die sich über unzählige Serpentinen nach oben windet und dabei grandiose Ausblicke auf die umliegenden Berge bietet, die die unterschiedlichsten Farben haben +++ nach etwa zweieinhalb Stunden haben wir den Pass auf 4775 Metern erreicht und damit über 3000 Höhenmeter überwunden +++ kurz vor dem Pass stehen Büßerschneefelder, die durch Winderosion entstehen +++ auf dem Pass steigen wir aus und merken, das die Höhe doch recht anstrengend ist - Kopfschmerzen haben wir diesmal nicht, aber jede Anstrengung und seien es 10 Schritte löst Schwindel aus und das Atmen geht auch nicht so leicht +++ ab der Passhöhe geht auf chilenischer Seite wieder nach unten +++ die chilenische Grenzstation liegt wiederrum knapp 100 Kilometer von der Passhöhe entfernt , wovon die letzten 40 Kilometer asphaltiert und der Rest Piste von der zum Teil übelsten Sorte ist +++ in den Bergen liegt auf 3200 Metern ein Stausee und die Grenzstation auf 2100 Metern Höhe in Junta del Toro - hier das übliche Procedere mit Lebensmittelkontrollen usw. +++ insgesamt haben wir uns für einen der höchsten befahrbaren Grenzpässe weltweit knappe sechs Stunden Zeit genommen, der gute alte Sprinter hat ohne zu muckern durchgehalten und wir sind restlos begeistert +++ danach gehts ins Valle del Elqui, einem subtropischen Paradies zwischen kahlen Bergen, wo hauptsächlich Wein angebaut wird, der zur Herstellung des Pisco, einem starken klaren Traubenschnaps, verwendet wird +++

Wein, Pisco und Cerveza im Valle del Elqui

heute war Be- und Versorgungstag - morgens tanken, an der Shell-Station dürfen wir kostenlos Frischwasser tanken, einkaufen und der Schreiberling muss unbedingt zum Friseur +++ danach besuchen wir die Planta Capel - eine Genossenschaft, die aus den Trauben ihrer tausend Mitglieder unterschiedliche Sorten Pisco brennt +++ wir lassen uns durch die Genossenschaft führen und verkosten die edlen Tropfen (wir saßen danach im Womo beide hinten, bitte keine Anfragen schicken) +++ gegründet wurde die Planta Capel 1938 und hatte zu Beginn 30 Mitglieder +++ hier im Valle del Elqui herrschen besondere klimatische Bedingungen, die für sehr süße Trauben sorgen +++ Pisco wird aus säurearmen Muskatellertrauben gewonnen, die in den Hochtälern des Valle del Elqui auf stark mineralischen Böden bei starker Sonneneinstrahlung gedeihen - hier gibt es 300 Sonnentage bei stahlblauem Himmel im Jahr +++ auf den Namen Pisco erheben auch die Peruaner Anspruch - der Streit, wer den besseren Pisco brennt dauert seit Jahrzehnten +++ am späteren Nachmittag besuchen wir noch die Cerveceria Guayacan und lassen uns in die Kunst des Bierbrauens einweisen +++ dabei erfahren wir, das der Hopfen, der hier verarbeitet wird aus der Hallertau und das Malz ebenfalls aus D bzw. Belgien kommt +++

Unterwegs auf der Panamericana entlang der Küste am Pazifik

nachdem wir am gestrigen Abend eigentlich in Huasco am Pazifik übernachten wollten, uns die einheimische Bevölkerung mit ihrer Feierwut aber wiedereinmal einen Strich durch die Rechnung gemacht hat (Rasselmus gibts nicht nur in Argentinien und die nächtlichen Feiern gehen täglich bis morgens um vier), brechen wir noch am Abend auf und finden kurze Zeit später ein 4-Sterne-Hotel, an dem wir übernachten dürfen +++ die Einladung zur Happy Hour bei gedämpfter Musik schlagen wir nicht aus und so nimmt der Abend ein versöhnliches Ende bei Aperol Sprizz und Mojito +++ auf unserer Fahrt Richtung Norden wollen wir zur Atacama und nehmen dafür die Ruta 5, PANAMERICANA unter die Räder +++

PANAMERICANA - Traumstraße der Welt
die längste Straße der Welt gilt als Synonym für Freiheit und Abenteuer +++ es handelt sich allerdings nicht wie in der Vorstellung vieler um eine einzige Straße von Alska bis Feuerland, sondern um ein Straßensystem, das Nord- Mittel- und Südamerika miteinander verbindet +++ am besten ausgeschildert (Reiseführer zur Panamericana) ist sie in Chile, wo sie als Ruta 5 von Nord nach Süd (oder umgekehrt) als Via Panam das Land durchzieht +++ an der Panamericana liegen großartige Landschaften und wir sind momentan in der Region Atacama und Antofagasta etwa 1000 Kilometer (mit Abstechern) auf ihr unterwegs +++



Observatorio Paranal
entlang der Pazifikküste geht es weiter nach Norden +++ auf der Ruta 1 geht es hinter Paposo vom Meeresspiegel auf 1000 Meter Höhe in nur 10 Kilometern +++ nagelneue Straßen wurden hier ins Gebirge gehackt, die Steigungen haben es meist in sich +++ auf der Ruta 1 zweigt Richtung Westen eine Straße zum Observatorio Paranal ab, das auf 2600 Metern Höhe liegt +++ kostenlose Führungen gibt es nur Samstags und auch nur gegen Voranmeldung, wir versuchen es trotzdem, leider ohne Erfolg +++ der Antrag muss übers Internet gestellt werden, die Bearbeitungsdauer ist 14 Tage - soviel Zeit haben wir nicht +++ das Observatorio Cerro Paranal liegt südlich von Antofagasta und die vier Kuppeln des Observatoriums der ESO (European Southern Observatory) beinhalten die Very Large Telescope (VLT) +++ das VLT kombiniert vier Spiegel von je 8,20 Metern Durchmesser und simuliert die optische Auflösung eines 200 Meter Teleskops - man könnte damit den Mann auf dem Mond sehen - sagt das Werbeprospekt +++

Durch die Atacama

von der Pazifikküste Richtung Osten durch die Atacama, die trockenste Wüste der Erde, mit weniger als 1mm Niederschlag pro Jahr +++ die Sonneneinstrahlung erreicht mit 7,5 kwh pro qm und Tag ebenfalls Weltrekord +++ heute hatten wir den unglaublichen UV-Index von 17 +++ in Chuquicamata, auch Chuqui genannt, liegt die weltweit größte offene Kupfermine auf 3000 Metern Höhe - zu sehen ist ein riesiges Loch 5 km lang, 3 km breit und in Terassen etwa 1 km tief +++ hier werden täglich mehrere hunderttausend Tonnen Gestein gesprengt, zertrümmert, geschmolzen, ausgewaschen und schließlich zu Abraumhalden aufgeschüttet - übrig bleiben etwa 350000 Tonnen reines Kupfer pro Jahr +++ bis vor einigen Jahren wohnten die Minenarbeiter direkt vor der Mine (heute sind sie umgesiedelt) - makaber ist, das vor der ehemaligen Siedlung ein riesiger Friedhof ist, wo viele der bestbezahltesten chilenischen Arbeiter ihre letzte Ruhe fanden +++ die größte Dreckschleuder Chiles sorgt für Umweltbelastung imensen Ausmaßes durch giftige Chemikalien wie Schwefelsäure und Arsen +++

San Pedro de Atacama - Salzseen - Valle de la Luna

San Pedro de Atacama ist eine 2000 Einwohner zählende Oase, die sich zu einem Standardziel entwickelt hat +++ die Stadt, die uns irgendwie an Marrakesch erinnert - nur kleiner - liegt auf 2440 Metern Höhe und wird von etlichen 5-6 Tausendern umgeben - der Vulkan Linancabur mit 5916 Metern ist der auffälligste Gipfel +++ die größte Einnahmequelle der kleinen Stadt ist der Tourismus, sie quillt über von Touris und das löst bei der einheimischen Bevölkerung nicht unbedingt Begeisterung aus - hier geht es um Wasserrechte und vieles mehr +++ es gibt unzählige Tourismusbüros, eine Info, eine Bank, bei der man nicht sicher sein kann, das auch Geld aus dem Automat kommt, unzählige gemütliche kleine Kneipen und eine Tankstelle mitten im Ort, die wir nur mit Mühe und Not erreichen können, da die ganze Stadt von kleinsten Gassen durchzogen ist +++ wir besuchen das Valle de la Luna, das von Wind und Wetter geformt wurde - in Jahrmillionen wurde eine bizarre Formenwelt geschaffen aus Sand, Salz und Lehm +++ über den Ort Toconao erreichen wir den Salar de Atacama, ein riesiger 3000 qkm großer Salzsee - ein Gemisch aus Salz und Lehm +++ auf dem Salzsee gibt es eine Lagune, die vorallem Flamingos einen idealen Lebensraum bietet +++



Lagunenrunde Bolivien - Termas de Puritama

für die Lagunenrunde reisen wir einen Tag nach Bolivien ein +++ die Grenzstation Chile Hito Cajon liegt auf 4700 Meter, die Ausreise ist schnell erledigt +++ Einreise Bolivien ist 5 Kilometer weiter, die Grenzer sind seltsam amüsiert, wahrscheinlich sind Rauschmittel im Spiel +++ nochmal 7 Kilometer weiter ist der Zoll für die Einfuhr des Womos +++ in dem Zollcontainer siehts aus wie in einer Abraumhalde - alles total versifft, es ist ein Wunder, das aus dem Drucker ein Dokument rauskommt +++ gleich nebenan ist die senap, die NP-Verwaltung Fauna Andina Bolivien, wo wir pro Person 150 Bolivianos (etwa 25 US Dollar) Eintritt entrichten müssen - dafür bekommen wir einen Handzettel des NP und den Hinweis, das wir irgendeine Piste benutzen können +++ der NP wurde 1973 gegründet und liegt auf Höhen von 4000 bis 6000 Metern +++ vorbei am Vulkan Linancabur fahren wir an der Laguna Blanca und an der Laguna Verde vorbei bzw. hindurch +++ die Laguna Verde ist 17 qkm groß und am Nachmittag wenn der Wind aufkommt, verfärbt sich das sonst graue Wasser smaragdgrün +++ die Lagune steht voller Flamingos und Vikunas +++ die Pisten sind tiefste, feinstaubige Spurrinnen, wo man zum Teil bis zum Knie im Dreck steht und das Fahren ist anstrengend +++ es wird immer geschrieben, das man kein Allradfahrzeug braucht, aber ein Fahrzeug mit genügend Bodenfreiheit - wir meinen ohne Allrad ein hohes Risiko +++ am nächsten Tag wollen wir die Termas de Puritama besuchen (Eintritt 21 EURO pro Person und dann darf man in einen Canyon marschieren und sich ein drei Meter Naturbecken mit vielen Reisegruppen teilen - Toiletten, Duschen oder sonstiges - Fehlanzeige) - aus diesem Grund suchen und finden wir unser eigenes Kleinod +++

Altiplano - Paso de Jama nach Argentinien

wir starten in San Pedro de Atacama auf 2440 Metren Höhe Richtung Paso de Jama nach Argentinien +++ die ersten 45 Kilometer geht es steil bergan bis in 4480 Metern der Paso Hito Cajon nach Bolivien erreicht ist +++ den lassen wir links liegen und rechts von auf einer Ebene in 5000 Metern Höhe steht ALMA, das größte Radioteleskop der Welt, bei dem 60 Parabolspiegel von 7-12 Metern Durchmesser gekoppelt werden - sie liefern Infos über die Bildung von Sternen und Planeten +++ dieses europäisch-amerikanisch-ostasiatische Projekt kann nur mit besonderer Genehmigung besichtigt werden, es gibt also keine Bilder davon +++ den höchsten Punkt erreichen wir bei 4825 Metern und 13,6 Grad +++ vorbei an grandiosen Landschaften passieren wir mehrere Salzseen, in denen auf 4600 Metern Flamingos im Wasser stehen +++ an den zerklüfteten Felswänden der Farcellones de Tara stehen die Moai de Tara - bis zu 30 Meter hohe, völlig frei stehende Felsfinger, die vom Wind verwittert wurden und nach den Steinfiguren auf den Osterinseln benannt wurden +++ die Grenze am Paso de Jama auf 4200 Metern passieren wir nachmittags und es ist Betrieb wie auf dem Jahrmarkt, vorallem die Krankenstation, die es an dieser Grenze gibt, hat alle Hände voll zu tun - es gibt etliche Höhenopfer, die nach Sauerstoff lechzen +++ wir rollen bis Susques, einem typischen armen Dorf auf dem Altiplano mit 1100 Einwohnern, wo wir auf immer noch 3675 Metern unser Nachtlager aufschlagen +++

weiter geht es auf über 3600 Metern durch das argentinische Hochland +++ wir überqueren die Salina Grande auf einem Damm und können die primitive Technik des Salzabbaus besichtigen +++ bei Puente de Lipan erreichen wir nochmal knapp 4200 Höhenmeter, bevor es dann auf einer teilweise tief in den Fels gesprengten Straße in unendlichen Serpentinen nach unten geht +++ von 4200 auf 2190 Höhenmetern in 39 Kilometern - Höchstleistung von den Bremsen ist gefordert - auf dieser Strecke sind auch Schwerlasttransporte mit Anhänger und mehr als 40 Tonnen Ladung unterwegs +++ am Ziel des Tages liegt heute Purmamarca, eine alte Inkasiedlung, die vom Cerro del los Siete Colores (Berg der sieben Farben) überragt wird - ein beeindruckendes Farbenspiel der Natur wenn die Sonne scheint +++

Regenwald - Alemania - Weinberge um Cafayate

letzte Nacht wurde in Purmamarca Müll verbrannt - bezeichnenderweise vor einem Schild, auf dem stand - genießen Sie die Landschaft und halten Sie die Umwelt sauber - so haben wir Argentinien immer wieder live erlebt +++ fahren durch San Salvador de Jujuy, eine düstere Kolonialstadt, die wir gern hinter uns lassen +++ auch Salta, eine Stadt mit mehr als einer halben Million Einwohner nutzen wir nur zum Einkaufen, Tanken usw. +++ wir landen in einem winzigen Ort, namens Alemania, der nichts, aber auch gar nichts zu bieten hat und ziehen weiter durch die Quebrada de las Conchas, eine etwa 80 Kilometer lange Schlucht, die aufgrund ihrer verschiedenen Farben und Formen beeindruckend ist +++ in Cafayate machen wir zwei Tage Station und arbeiten uns durch die verschiedenen Weingüter +++ die acht größten in der Region produzieren pro Jahr zusammen 60 Millionen Liter Wein - es waren edle Tropfen darunter und wir haben uns für die kommenden Tage eingedeckt +++


Richtung Süden - Ruinas de Quilmes - Salzseen

die Ruinas de Quilmes liegen auf unserem Weg Richtung Süden und sind mal wieder nur über eine Schotterpiste zu erreichen +++ zu Beginn des 11. Jahrhunderts haben die Quilmesindianer eine Stadt für etwa 5000 Menschen errichtet +++ um sich gegen andere Indianerstämme zu schützen, errichteten sie eine Festung, deren Ruine man heute besichtigen kann +++ Zeugnis der indianischen Baukultur sind die dicken Mauern +++ vom höchsten Punkt der Ruinenanlage hat man einem tollen Blick über die Anlage, auf der auch zahllose Kandelaberkakteen wachsen +++ 1665 wurden Quilmes von den Spaniern eingenommen und besiegt, die Indianer umgesiedelt +++ heute trägt eine Vorstadt von Buenos Aires den Namen Quilmes, ebenso das populärste Bier Argentiniens +++




Norden Argentiniens - Grenze zu Uruguay

nachdem wir die Ruinas de Quilmes verlassen haben, kommen für uns Fahretappen durch Nordargentinien +++ nach tagelangen Regenfällen, die wir nicht erlebt haben, weil sie immer vor uns waren, ist der Norden Argentiniens massiv überschwemmt, darüber regt sich hier allerdings keiner auf, das ist halt so +++ das Unangenehme an der Regenzeit für uns - es ist trotzdem fast 40 Grad heiß, die Luftfeuchtigkeit erreicht fast 90 Prozent und es ist tagelang windstill +++ bei uns im Wohnmobil ist es wie im Backofen und dann die Mücken - eine biblische Plage +++ ab und an gibt es unterwegs was zu sehen, wie die Laguna Mar Chiquita, ein See mit hohem Salzgehalt, der bei den Argentiniern sehr beliebt ist +++ nach drei Tagen, die wir an Tankstellen übernachtet haben - nicht gerade schön, aber was willst du machen, wenn nichts anderes da ist - erreichen wir die Grenze Argentinien zu Uruguay und damit unseren 15. Grenzübertritt, der auch diesmal völlig easy ist +++ wir stellen fest, das wir in dieser Woche den 20000. Kilometer auf dieser Reise fahren +++ unsere erste Nacht zurück in Uruguay verbringen wir in der Bodega Campotinto - wo wir nicht nur jede Menge Wein verkosten, sondern auch über Nacht stehen dürfen +++ zurück in Colonia del Sacramento am Rio de la Plata, wo wir bereits am Anfang der Reise waren, kommt etwas Wind auf und es wir hoffen, das es für uns erträglicher wird +++ nun wollen wir noch zur uruguayischen Atlantikküste und müssen uns in Montevideo um die Rückreise kümmern +++

 

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